Erdogan wütet gegen den Westen: „Sie wollen uns tot sehen“
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist bekannt für deutliche Worte. Jetzt hat er nicht weniger als eine Brandrede gegen den Westen gehalten. „Sie sehen wie Freunde aus, aber sie wollen uns tot sehen, sie mögen es, unsere Kinder sterben zu sehen. Wir lange werden wir diese Tatsache aushalten?“, sagte Erdogan nach einem Bericht der türkischen Zeitung „Hürriyet“.
Die Ausländer, so Erdogan weiter, hätten es auf Öl, Gold, Diamanten und die billigen Arbeitskräfte in der islamischen Welt abgesehen. „Sie mögen die Konflikte, Kämpfe und den Streit im Nahen Osten. Aber glauben Sie mir, sie mögen nicht uns“, wird Erdogan weiter zitiert. „Wenn wir zusammenarbeiten, werden wir die Einsamkeit Palästinas beenden, die fast ein Jahrhundert dauert“, so Erdogan. „Und gemeinsam ist es auch möglich, das Blutvergießen im Irak und das Töten syrischer Kinder zu beenden.“
Die Worte fallen kurz vor dem mit Spannung erwarteten Besuch von Papst Franziskus beim türkischen Präsidenten. Franziskus bricht an diesem Morgen zu seiner sechsten Auslandsreise als Pontifex auf und wird am Mittag in der türkischen Hauptstadt Ankara erwartet.
Dort besichtigt der Papst das Mausoleum des Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk. Als erstes ausländisches Staatsoberhaupt wird ausgerechnet der Armut predigende Franziskus in Erdogans neuem Protz-Palast empfangen.
(tof/mit dpa)