Wolfgang Hawly

Ifo-Chef Hans-Werner Sinn will das gesetzliche Renteneintrittsalter abschaffen

Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat sich für die Abschaffung des gesetzlichen Renteneintrittsalters in Deutschland ausgesprochen.

„Die Politik sollte ernsthaft darüber nachdenken, die feste Altersgrenze für die Beendigung des Arbeitslebens vollständig aufzuheben und gegenüber dem Arbeitgeber einen Rechtsanspruch auf Fortsetzung des Beschäftigungsverhältnisses zu gleichen Bedingungen zu ermöglichen“, fordert Sinn in einem Gastbeitrag für die „WirtschaftsWoche“.

Darin sieht der Ökonom die Chance, dass ältere Facharbeiter länger arbeiten. „Wer diese Option wählt, erhält seine Rente später“, schreibt Sinn. Dadurch könnten Arbeitnehmer ihre Rente aufstocken.

Rente mit 63 kritisiert Sinn als „Flop“

Die von der Bundesregierung eingeführte Rente mit 63 für langjährig Versicherte hält Sinn „volkswirtschaftlich gesehen für einen Flop. Leichtfertig hat die Politik eine unter der Kanzlerschaft von Gerhard Schröder mühsam erkämpfte Reform verfrühstückt.“ Zwar ließe sich das Rentenalter durchaus flexibler gestalten.

Sinn: „Man könnte durchaus eine Rente mit 63 oder 64 Jahren erlauben. Nur müssten die Rentenabschläge versicherungsmathematisch korrekt berechnet werden, damit der frühere Austritt den Staat kein Geld kostet.

Dazu müsste man für jedes Jahr, das ein Arbeitnehmer vor 65 in Rente geht, einen etwa doppelt so hohen Abschlag wie heute realisieren.“ Als Ausgleich für die höheren Abschläge sollten die Betroffenen die Möglichkeit erhalten, nach Belieben Geld hinzuzuverdienen, indem sie eine Teilzeitbeschäftigung oder volle Beschäftigung ausüben, obwohl sie schon Rente beziehen.

Wolfgang Hawly

Hochrechung: Schweizer stimmen mit klarer Mehrheit gegen alle drei Volksinitiativen

 

Das Schweizer Wahlvolk hat einer drastischen Begrenzung der Zuwanderung über bereits beschlossene Beschränkungen hinaus eine klare Absage erteilt. Laut Hochrechnungen stimmten am Sonntag 74 Prozent der Teilnehmer eines Referendums gegen die Volksinitiative «Stopp der Überbevölkerung».

Damit wollte die Vereinigung Umwelt und Bevölkerung (Ecopop) erreichen, dass die Migration künftig gesetzlich auf 0,2 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung begrenzt wird. Dies hätte bedeutet, dass pro Jahr nur wenig mehr als 16 000 Menschen in die Schweiz einwandern dürfen. In den vergangenen Jahren waren es meist mehr als 80 000.

Im Februar hatten die Eidgenossen einer Beschränkung der Zuwanderung durch die Wiedereinführung von Kontingenten noch mit 50,3 Prozent knapp zugestimmt. Konkrete Zahlen zur Umsetzung dieses Beschlusses muss die Regierung aber erst bis 2017 vorlegen.

Abgelehnt wurden laut Hochrechnungen am Sonntag auch Volksinitiativen zur Erhöhung der Goldreserven der Schweizerischen Nationalbank sowie zur Abschaffung von Steuerprivilegien für reiche Ausländer. Gegen die sogenannte Goldinitiative stimmten demnach 78 Prozent. 60 Prozent lehnten die Forderung ab, ausländischen Millionären mit Wohnsitz in der Schweiz künftig keine Vorzugsbedingungen bei der Steuerzahlung mehr einzuräumen.“

Wolfgang Hawly

Achtung, Versicherte: Darum erheben jetzt alle Krankenkassen Zusatzbeiträge

 

Die gesetzliche Krankenversicherung wird zum 1. Januar 2015 günstiger – aber nicht so günstig, wie bisher erwartet. Denn durch Zusatzbeiträge werden die meisten Versicherungskunden auch im neuen Jahr nahezu 15,5 Prozent ihres Bruttolohns einzahlen müssen. Davon gehen Versicherungs-Experten aus.

Eigentlich sinkt der Grundbeitrag ab dem 1. Januar von derzeit 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent –er wird also um 0,9 Prozent günstiger. Im Gegenzug dürfen die Versicherer aber eigene Zusatzbeiträge erheben – eine Option, die voraussichtlich alle Versicherer nutzen werden. “Der Einschnitt von 15,5 auf 14,6 Prozent ist so groß, dass wohl kaum eine Kasse mit dem neuen Grundbeitrag auskommen wird”, erklärt Thomas Adolph, Geschäftsführer der Kassensuche GmbH in Frankfurt. “Genau wissen wir das aber erst am 2. Januar”, betont er. Spätestens dann müssen alle Kassen den Kunden ihre Zusatzbeiträge mitgeteilt haben.

Die ersten Kassen werden jedoch schon in einigen Tagen den Schleier lüften. Etwa der Marktführer Techniker Krankenkasse, deren Ankündigung in der Branche für den 12. Dezember erwartet wird. Dann trifft sich in Hamburg der TK-Verwaltungsrat. “Die Kassen, die günstige Konditionen anbieten können, werden als erstes melden”, prophezeit Adolph. Diejenigen, die eher am oberen Ende der Beitragsskala kratzen, könnten ihre Ankündigungen hingegen in die Weihnachtsferien legen, vermutet Adolph, damit sie möglichst wenig Aufmerksamkeit bekommen.

Weniger als 0,9 Prozent

Allerdings erwartet der Experte, dass die Beiträge insgesamt gegenüber 2014 sinken. Denn die meisten Versicherungen werden ihre Kunden nicht stärker zur Kasse bitten wollen als bisher: “Sie werden alles daran setzen, nicht über die 0,9 Prozent hinauszugehen”, ist Adolph sicher. Erhebt die Kasse einen Zusatzbeitrag von über 0,9 Prozent, muss sie ihren Kunden nämlich auch darauf hinweisen, dass es günstigere Versicherer gibt – inklusive einer Liste mit Alternativen.  Die Kundenflucht mit Einführung der Zusatzbeiträge im Jahr 2009 ist den Versicherern noch in guter Erinnerung: Damals kehrten tausende Kunden ihren Kassen den Rücken. Damals hatten sie allerdings ein Sonderkündigungsrecht, diesmal nicht: Für alle Kunden gilt die Regelkündigungszeit von zwei Monaten. Wer also im Dezember die Mitteilung über den Zusatzbeitrag bekommt, kann frühestens zum 1. März in eine neue Kasse wechseln.

Versteckt in der Lohnabrechnung

Allerdings erwartet Adolph, dass die anstehende Beitragsanpassung diesmal keine ähnlich starke Wechselwelle auslösen wird. Denn der Zusatzbeitrag wird nicht in Rechnung gestellt, sondern direkt vom Bruttolohn abgezogen. Getreu dem Motto „aus den Augen – aus dem Sinn“ dürften ihn viele Versicherungskunden diesmal schnell wieder vergessen.

Doch das ist ein Fehler: Schon bisher bemisst sich der Arbeitgeberanteil an der GKV nur an der Marke von 14,6 Prozent. Alles darüber tragen die Beschäftigten aus eigener Tasche. Wer also seinen Zusatzbeitrag senkt, indem er zu einer anderen Kasse wechselt, profitiert davon in vollem Umfang – und nicht nur zur Hälfte.  

Kassen rechnen mit alten Zahlen

Momentan wissen die Kassen allerdings selbst noch nicht, was sie im kommenden Jahr verlangen werden. Sie kalkulieren auf Basis der Zuteilungen aus dem Versicherungsfonds für das Jahr 2012 – diese Zahlen kennen sie seit dem 14. November. Die Versicherer mussten ihre Wünsche für das kommende Jahr anschließend bis zum 24. November beim Versicherungsamt abgeben. Die Zusagen verschickt die Behörde am 10. Dezember an die Versicherer.

Wolfgang Hawly

Macht endlich Schluss mit der Soli-Lüge!

 

Westsoli, Ökosoli, Schlaglochsoli, Bildungssoli – der Einfallsreichtum bei der Namensgebung nervt genauso, wie die Lüge dahinter. Klar ist, dass die Soli-Einnahmen nie zweckgebunden sein können. Doch viele Politiker glauben, dass ein schöner Name reicht.

Als im Jahr 1995 der heutige Soli eingeführt wurde, wollte man mit den neuen Bundesländern solidarisch sein. Auch deshalb predigten viele Politiker, dass die Soli-Einnahmen für den Aufbau Ost verwendet werden.

Rein technisch ist der Soli eine Ergänzungsabgabe zur Einkommen- und Körperschaftsteuer. Die Bundesregierung darf eine solche zusätzliche Steuer nur bei so genannten Bedarfsspitzen im Bundeshaushalt erheben.  Klar ist, dass dieser Steuerdispo nur temporär genutzt werden darf.

Nach gut 20 Jahren hat sich allerdings einiges verändert. 1995 zahlten die Deutschen insgesamt416 Milliarden EuroSteuern im Jahr. Heute sind es 640 Milliarden, im Jahr 2019 werden es rund 760 Milliarden Euro Steuern sein. Wenn die besonderen Hilfen für die neuen Bundesländer im Jahr 2019 definitiv auslaufen, werden Bund, Länder und Gemeinden 344 Milliarden Euro mehr einnehmen, als bei Einführung des Solidaritätszuschlages.

Wut im Bauch

Diese Zahlen begründen auch meine Wut, wenn es um die Fortführung des Solis geht. Die Bürger stellen unserem Staat über ihre Steuern ausreichend Geld zur Verfügung. Zum Beispiel nimmt die Bundesrepublik rund 50 Milliarden Euro aus straßenverkehrsbezogenen Steuern und Abgaben ein. Aber nur einen Bruchteil investiert die Politik wieder in die Infrastruktur.

Dies grundlegende Probleme, die wir mit noch mehr Geld nicht lösen. Erstens haben wir keine Probleme mit den Einnahmen, sondern mit den Ausgaben. Das Geld reicht nie aus, weil immer neue Ausgabenwünsche entstehen.

Seit 1970 haben keine Steuererhöhungen oder deutliche Steuermehreinnahmen dazu beigetragen, dass die Politik mit dem auskommt, was sie einnimmt. Stattdessen wurden immer neue Schulden gemacht. Zweitens setzt die Politik keine Prioritäten. Alles ist gleich wichtig und muss sofort finanziert werden. Auf diesem Weg kommen wir aber nicht weiter, weil so die Einnahmen nie reichen werden.

Geringverdiener zahlen drauf

Die Klammertaktik der Politik an den Soli ist deshalb auch nicht verwunderlich. So wird auch über die Integration in die Einkommensteuer nachgedacht. Der Soli wäre dann weg, aber die Steuern gingen rauf. Diese Mogelpackung würde für eine große Gruppe von Steuerzahlern sogar mit deutlichen Mehrbelastungen verbunden sein. Ausgerechnet Bürger mit kleineren Einkommen sind betroffen. Bisher muss ein Single mit einem monatlichen Bruttolohn von weniger als 1445 Euro keinen Solidaritätszuschlag zahlen. Wird der Soli in die Einkommensteuer eingebaut, muss er mehr zahlen. Der GroKo kann man dann vorwerfen: Versprochen – gebrochen!

Moralisch am Ende

Ich meine, der Solidaritätszuschlag hat nicht nur fiskalisch keine Legitimität mehr, sondern auch aus politisch-moralischen Gründen muss er eingestellt werden. Erinnern wir uns: Der Soli soll den Aufbau Ost finanzieren!

Aktuell gibt der Bund nur die Hälfte der Soli-Einnahmen über den Solidarpakt II an die neuen Länder weiter. Insgesamt hat sich der Soli für den Bundesfinanzminister zu einem wirklich guten Plusgeschäft entwickelt. Von 2005 bis 2019 wird die Bundesregierung mindestens 50 Milliarden Euro mehr Steuergeld eingenommen haben, als sie an Aufbauhilfen weitergeleitet hat. Das ist eineSoli-Sauerei.

Reformjahr 2015

Deshalb rufe ich die Bundesregierung und den Bundestag auf, endlich Kante zu zeigen. Es ist Zeit für ein Reformjahr2015. Den 25. Jahrestag der Deutschen Einheit könnte die Politik zum Anlass für einen Soli-Ausstiegsfahrplan . 2019 läuft der Solidarpakt II aus. Bis dahin kann man den Soli schrittweise abbauen. Dann hätten die Finanzpolitiker Planungssicherheit.

Zudem würde genug Druck entstehen, um den Bundeshaushalt zu konsolidieren, indem man die Ausgaben endlich wirkungsvoll drosselt. Wir brauchen Einsparungen, damit die„schwarze Null“nicht gefährdet ist und die Steuerzahler langfristig entlastet werden. Ohne den Soli würde ein Bürger mit durchschnittlichem Verdienst jährlich rund 400 Euro Steuern sparen.

Deshalb brauchen wir endlich die Steuerbremse. Denn unsere Belastung durch Steuern und Abgaben steigt immer nur. Die volkswirtschaftliche Einkommensbelastungsquote liegt in diesem Jahr bei 51,5 Prozent. Wir müssen also mehr als die Hälfte unseres Einkommens an öffentliche Kassen abführen! Das ist zu viel. Die Bundesregierung wäre sehr solidarisch mit ihren Steuerzahlern, wenn sie den verhassten Soli endlich abschafft. Die Bürger müssen etwas zurückbekommen. Schluss mit dem Soli!

Quelle: Focus Online

Wolfgang Hawly

Wie falsche Verkäufer bei Karstadt und Media Markt die Kunden reinlegen

Lassen auch Sie sich im Elektronikmarkt von Fachpersonal beraten? Dann kann es gut sein, dass Sie schon häufig getäuscht wurden. Denn nicht jeder Verkäufer ist so unabhängig, wie Sie denken. Einige werden von den Herstellern der Geräte bezahlt. Und die drehen Ihnen ein Produkt an, das Sie vielleicht nicht wollten.

In Kaufhäusern und Elektronik-Märkten werden Kunden häufig getäuscht: Auf den Verkaufsflächen arbeiten auch Verkäufer, die von Markenherstellern entsandt und bezahlt werden, ohne dass die für den Kunden zu erkennen ist.

Die sogenannten „Promoter“ treten oft wie angestellte Verkäufer der Warenhäuser auf. Das haben Recherchen der Wochenzeitung „Die Zeit“und des NDR ergeben.

Viele Einzelhändler betroffen

Die Verkaufstaktik nennt sich „Hidden Promotion“, versteckte Promotion. Anders als bei einer offenen Promotion wird den Kunden hierbei häufig vorgetäuscht, sie würden von neutralen Verkäufern fachlich beraten. Doch eigentliches Ziel der Promoter ist der Verkauf jener Marken, für die sie arbeiten.

Für die Kunden ist dies meist nicht transparent. Oft tragen die falschen Verkäufer den gleichen Dresscode und manchmal sogar ein Namensschild des Kaufhauses. Bei verdeckten Test-Einkäufen gab sich keiner dieser Promoter von sich aus als Mitarbeiter eines Markenunternehmens zu erkennen.

Weit verbreitete Praxis

Nach Recherchen der „Zeit“ und des NDR sind die häufig als „Fachberater“ bezeichneten Promoter in vielen Warenhausketten im Einsatz. Sie beraten demnach nicht nur in Saturn- und Media Märkten, Karstadt- oder Breuninger-Filialen, sondern auch in den edelsten Aushängeschildern der Branche, dem KaDeWe in Berlin oder dem Hamburger Alsterhaus, die zur Karstadt-Gruppe gehören.

Besonders häufig fanden sich die versteckten Promoter in Mode- und Kosmetikabteilungen, sowie im Foto-, Smartphone- und Fernsehbereich.

„Freiwillig wird der Handel diese Praxis nicht abstellen“

Karstadt, Breuninger und die Media-Saturn-Holding räumen den Einsatz von Promotern auf Nachfrage ein. Alle geben jedoch an, Fremdmitarbeiter auf ihren Flächen seien durch Kleidung oder Namensschilder klar als solche zu erkennen. Die Recherchen belegen jedoch, dass gegen diese Vorgaben wiederholt verstoßen wird. Auch bei Stichproben zeigte sich, dass versteckte Promoter ohne entsprechende Kennzeichnung arbeiteten.

Boris Wita von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein beklagt eine mögliche Irreführung der Verbraucher. „Freiwillig wird der Handel diese Praxis nicht abstellen, denn er profitiert davon: Hier werden kostenfreie Mitarbeiter in die Läden gestellt, die auch für einen großen, starken Umsatz sorgen.“ Der Gesetzgeber müsse zu einer Regelung kommen, die es dem Handel auferlegt, die Berater „klar zu deklarieren“.

Quelle: Focus Online

Wolfgang Hawly

„Euro-Vertrag ungültig“:  Die faulen Ausreden der Schulden-Italiener

Nicht nur Italiens Links- und Rechtsradikale kritisieren Deutschland überhart. Inzwischen vergiften selbst angesehene Wissenschaftler die Stimmung. Sie fabulieren vom deutschen „Spar-Diktat“ – mit abstrusen Theorien.

Noch vor wenigen Jahren haben sie uns gemocht, die lebenslustigen Menschen südlich der Alpen: Die Deutschen waren großherzige Europäer, spendable Touristen und sie verloren regelmäßig gegen die italienische Fußball-Nationalmannschaft.

Dann kam die Eurokrise. Und seit 2010 ist nichts mehr wie vorher. Deutschland rettete wider besseres Wissen den Euro. Stellte dafür ein paar klitzekleine Bedingungen. Und wird seither von den Mittelmeer-Staaten – allen voran Italien – als übermächtig und arrogant gegeißelt.

Sind wir wirklich das „Vierte Reich“?

Der bisherige Höhepunkt war 2012: Die italienische Zeitung „Il Giornale“ rückte Bundeskanzlerin Angela Merkel in die Nähe Adolf Hitlers und wähnte Italien „nicht mehr in Europa sondern im Vierten Reich“. Diese Entgleisung konnte man noch achselzuckend abtun: „Il Giornale“ gehörte schließlich zum Imperium Silvio Berlusconis– eine Gestalt, deren (Macht-)Trieb die Intelligenz bei weitem übersteigt.

Doch das schleichende Gift der Deutschlandverachtung scheint inzwischen auch die gebildeten Schichten durchzogen zu haben.

Wie sehr, zeigt ein Artikel der „Frankfurter Allgemeinen“. Die „FAZ“ berichtete vergangene Woche von einem Treffen deutsch-italienischer Historiker in Padua („Das Verhältnis zwischen Deutschland und Italien von der Wiedervereinigung bis zur Eurokrise“).

Müssen wir zur Sühne Eurobonds zustimmen?

Vor allem die jüngeren italienischen Wissenschaftler verbargen ihre Geringschätzung gegenüber Deutschland kaum: Die Bundesrepublik trage die Hauptschuld daran, dass die Eurokrise bisher nicht gelöst sei.

In der „FAZ“ rügte Marco Magnanik, ein Volkswirt der Banca d´Italia, dass es hierzulande zu wenig Bereitschaft gebe, „Risiken gemeinsam zu tragen“. Sprich: Deutschland solle endlich die gemeinsamen europäischen Staatsanleihen(„Eurobonds“) akzeptieren.

Wie legitim ist der Stabilitätspakt?

Die Begründung der Geschichtsklitterer: „Als Italien zu Beginn der 1990er Jahre über den Vertrag von Maastricht entschieden habe“, zitiert die Frankurter Zeitung die Wissenschaftler, „habe den unter vielfältigem Verdacht von Korruption und Klientilismus stehenden italienischen Politikern jegliche Legitimation gefehlt.“ Demzufolge sei der Vertrag von Maastricht mit all seinen Spar- und Stabilitätskriterien „illegitim“.

Was für eine faule Ausrede – geradezu die Mutter aller faulen Ausreden. Stellen wir uns nur einmal vor, deutsche Wissenschaftler würden ähnlich argumentieren: Bundeskanzler Helmut Kohl habe sich in den 1990er Jahren bereits in einer Art Endstadium seines Europawahns befunden, sei daher zu 100 Prozent unzurechnungsfähig gewesen – und das heutige Deutschland folglich zu Nullkommanichts verpflichtet. Schon gar nicht zu Finanzhilfen für Italien & Co.

Zugegeben:Eine verführerische Theorie. Aber wir sollten uns lieber nicht vorstellen, wie das europäische Ausland auf derartige Gedankenspiele reagieren würde.

Haben nicht doch Italiens Politiker das alles angerichtet?

Glücklicherweise teilen noch nicht alle italienischen Wissenschaftler die These der angeblichen deutschen Alleinschuld an der Eurokrise. Germanistikprofessor Luigi Reitani kritisiert in der „FAZ“ die fortschreitende Manipulation der italienischen Öffentlichkeit durch Politik und Medien: „Damit will man Deutschland und Angela Merkel das Desaster und den Zusammenbruch anlasten, den Italiens Politiker verursacht haben.“

Gut gesagt! Jetzt müssten die Italiener diesen Mann nur noch zu ihrem Staatspräsidenten wählen.

Quelle: Focus Online

Wolfgang Hawly

Der Klick ins Verderben:                                                                                                 Diese E-Mails sind gefährlich!

Mahnungen von der Deutschen Telekom, Rechnungen von Paypal: Derzeit häufen sich gefälschte E-Mails verschiedener Anbieter – und richten in der Regel großen Schaden an. FOCUS Online zeigt, worauf Sie achten sollten und wie Nutzer am besten mit der Virenpost umgehen.

Bereits seit Wochen warnt die Telecom vor einer Phishingwelle mit schockierenden Ausmaßen. Seit Anfang des Monats kursiert im Netz eine Vielzahl gefälschter Telekom-Rechnungen, die Schadcodes unter den Nutzern des Anbieters verbreiten. Laut Bericht verzeichnet alleine das firmeneigene Cyber Emergency Response Team täglich zwischen 40 und 100 Anfragen besorgter Kunden. Ein Ende der Betrugswelle ist nicht in Sicht. Die Telekom und andere Unternehmen rufen deshalb zu erhöhter Vorsicht auf.

Angebliche Mails vom Mobilfunkanbieter

Egal ob Vodafone, die Telekom, Ebay, 1&1 und Adobe: Wer unerklärlich hohe Rechnungen von Unternehmen, Informationen zu nicht bestellten Waren oder dubiose Finanztipps in seinem Postfach findet, sollte wachsam sein. Denn hinter den vermeintlichen Rechnungen, Angeboten und Mahnungen stecken selten seriöse Firmen sondern Cyberkriminelle, die mit der Post gefährliche Viren oder Trojaner versenden. Besonders häufig versenden Angreifer die Schadsoftware im Namen bekannter Mobilfunkanbieter. Daneben werden auch Firmen wie Adobe undPaypalhäufig für Phishing-Angriffe missbraucht.

Böse Anhänge: Vermeintlich hohe Rechnungen

Im Anschreiben der Deutschen Telekom heißt es: „Lieber Telekom Kunde, in dieser Mail übersenden wir Ihnen Ihre aktuelle Rechnung in Höhe von xy“. Der Rechnungsbetrag bewegt sich meist zwischen 200 und 300 Euro. Nutzer, die ob der hohen Summe panisch den Anhang öffnen, handeln sich fiese Schadsoftware ein. Den Anhang tarnen die Angreifer als PDF. Tatsächlich versteckt sich dahinter aber meist ein ZIP-Archiv. Führt der User den unglücklichen Klick aus, installiert sich ein Trojaner auf dem Gerät, der es den Angreifern ermöglicht, den PC zu steuern. In der Regel schnüffeln die Kriminellen auf dem Computer nach sensiblen Daten wie Kontoinformationen oder Accounts für soziale Netzwerke und E-Mails.

Achtung, Viren! Betrüger versenden falsche Telekom-Mails:

Soziale Netzwerke und Onlinehändler

Neben gefälschten Rechnungen verschicken Phishing-Angreifer häufig vermeintliche Informationen zu sozialen Netzwerken oder anderen Plattformen, beispielsweise Ebay. Ein Link führt die arglosen User auf eine gefälschte Webseite. Gibt der User dort seine Zugangsdaten ein, können die Kriminellen innerhalb weniger Minuten seine Account-Informationen stehlen.

Hohe Erfolgsquote

Gelingt es den Datendieben, ihr Opfer auf eine gefakte Webseite zu locken, ist die Erfolgsquote laut einem Google-Bericht hoch. Rund 14 Prozent der Besucher gefälschter Seiten fallen auf Phishing-Angriffe herein. Manche Webseiten legen sogar bis zu 45 Prozent der Betroffenen herein.

Täuschend echte Absender

Erschreckend ist nicht nur die Masse der versendeten Pishing-Nachrichten, sondern auch ihre Qualität. Denn die Viren-Mails sehen häufig täuschend echt aus. Auch die Betreff- und Absenderzeile sind detailgetreu nachgeahmt. Deshalb sortieren viele Spam-Filter die gefährlichen Schreiben nicht heraus.

Quelle: Focus Online

Hawly Wolfgang

 

Wirtschaftsweiser: Kleinverdiener werden für Nahles` Rente mit 63 teuer bezahlen

 

Die Rente mit 63 ist ein riesiger Erfolg – zumindest, wenn man dies anhand der Antragszahlen bewertet.                                                                        Doch die Hunderttausendfache Frührente geht vor allem zu Lasten der Klein-Rentner und der  jüngerer Generationen. Hat sich Arbeitsministerin Nahles verrechnet?

Allein zwischen Juli und Oktober haben mehr als 162.000 Beschäftigte einen Antrag auf die abschlagsfreie Rente mit 63 gestellt. Doch der Antragsboom könnte zum Problem für das Rentenmodell von Arbeitsministerin Andrea Nahles werden. Die hunderttausendfache Frührente muss schließlich finanziert werden.

Der Freiburger Ökonom und Wirtschaftweise Lars Feld befürchtet, dass es dadurch zu einer Umverteilung von unten nach oben kommen könnte. „Wegen der Kosten der Frühverrentung werden künftige Rentensteigerungen niedriger ausfallen“, sagte Feld, der zum wirtschaftspolitischen Beraterkreis der Bundesregierung gehört, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (F.A.S.).

Diese Umverteilung werde insbesondere die Bezieher kleiner Renten betreffen. „Die zahlen so für den Ruhestand gut verdienender Facharbeiter“, sagte Feld der „F.A.S.“. Die Rente mit 63 sei „sozial ungerecht“, außerdem habe man die Kosten für das Projekt deutlich unterschätzt.

Junge Union: „Das geht auf Kosten der Jungen“

In der Union glauben daher einige, Nahles Ministerium habe die Zahl der Antragssteller bewusst tief kalkuliert. „Nahles hat sich entweder verrechnet oder bewusst mit niedrigen Kosten kalkuliert“, sagte der Vorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak, der „F.A.S.“. Die Junge Union habe immer vor den Kosten der Rente mit 63 gewarnt. Der Verband kritisiert vor allem die Finanzierung des Projekts durch künftige Rentenbeiträge. „Das geschieht auf Kosten der Jungen“, sagte Ziemiak der Zeitung.

Die Deutsche Rentenversicherung und das Arbeitsministeriums gehen davon aus, dass die Mehrzahl der Antragsberechtigten im Alter zwischen 62 und 64 in diesem und dem nächsten Jahr die Möglichkeit zur abschlagsfreien Frühverrentung nutzen.

Für die Betriebe dürfte besonders problematisch werden, dass es sich dabei vor allem um erfahrene Fachkräfte handelt. Aktuell wird damit gerechnet, dass die Kosten für die ersten beiden Jahre nochmal mindestens 200 Millionen Euro teurer werden als die im Sommer veranschlagten 4,05 Milliarden Euro.

Quelle: Focus Online

Wolfgang Hawly

Schnell sein: Noch können deutsche Sparer abräumen

Nach dem Zinsehammer der Europäischen Zentralbank müssen Sparer jetzt schnell sein. So hohe Zinsen wie jetzt, wird es wohl in Zukunft kaum noch geben. Schon in den kommenden Woche dürften die Banken ihre Angebote angpassen. Die besten Zinsen im Überblick.

Die höchsten Zinsen es weiterhin bei zwei Hausbanken der Autoindustrie: Die Volkswagen-Bank und die Audi-Bank bieten Neukunden jeweils 1,4 Prozent Zinsen. Mit diesem Angebot schlagen Sparer die aktuelle Inflationsrate von 0,9 Prozent (Mai). Wer sein Geld hier parkt, kann seine Kaufkraft immerhin erhalten. Bei vielen anderen Tagesgeldkonten ist das nicht der Fall – dort verlieren Sparer Geld.

Auf Rang drei der Tagesgeld-Anbieter herrscht Gedränge: Mit je1,3 Prozentkämpfen ABN Amro/Moneyou, die Renault-Bank und 1822 direkt um Kundengelder.

Autobanken bieten größte Absicherung

Vorsichtige Sparer sollten ihr Geld bei einer der beiden Autobanken anlegen: Der Einlagensicherungsfonds garantiert für jeden Kunden der Audi- und der Volkswagen-Bank bis zu 1,306 Milliarden Euro. Bei 1822direct werden Einlagen sogar in unbegrenzter Höhe abgesichert. Die beiden anderen Institute Renault-Bank und MoneyYou beschränken sich auf den gesetzlichen Mindestschutz: Pro Kunde sind 100.000 Euro abgesichert.

FOCUS-Online-Tipp:Wem bei der Wahl des Anbieters nicht nur die Zinshöhe, sondern auch Service und Fairness wichtig sind, der kann sich die Angebote im Tagesgeld-Vergleich von FOCUS Online auch nach Kundenbewertungen sortiert anzeigen lassen. Für eine Übersicht der von Kunden am besten bewerteten Angebote, die Sie online abschließen können, klicken Siehier.

Zweijähriges Festgeld: Die Türkei schießt an die Spitze

Die VTB Direktbank hat ihr verlockendes Zins-Angebot von 1,95 Prozent auf zweijähriges Festgeld beendet. Sie zahlt seit dieser Woche nur noch 1,5 Prozent für 24 Monate. Stattdessen rücken die türkische Deniz-Bank und die KLARNA AB an die Spitze. Sie zahlen1,9 Prozentauf zweijährigesFestgeld. Die drittbesten Konditionen bietet die Crédit Agricole mit 1,85 Prozent.  1,81 Prozent gibt es bei der Vakif Bank, ebenfalls aus der Türkei.

Bei der Einlagensicherung bieten die fünf Top-Anbieter ihren Kunden Einheitskost: Es gibt lediglich den gesetzlichen Mindestschutz von 100.000 Euro je Sparer.

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Zweijähriges Festgeld: Die Türkei schießt an die Spitze

Die VTB Direktbank hat ihr verlockendes Zins-Angebot von 1,95 Prozent auf zweijähriges Festgeld beendet. Sie zahlt seit dieser Woche nur noch 1,5 Prozent für 24 Monate. Stattdessen rücken die türkische Deniz-Bank und die KLARNA AB an die Spitze. Sie zahlen1,9 Prozentauf zweijähriges Festgeld. Die drittbesten Konditionen bietet dieCrédit Agricole mit1,85 Prozent.1,81 Prozentgibt es bei der Vakif Bank, ebenfalls aus der Türkei.

Bei der Einlagensicherung bieten die fünf Top-Anbieter ihren Kunden Einheitskost: Es gibt lediglich den gesetzlichen Mindestschutz von 100.000 Euro je Sparer.

1,77 Prozent für einjähriges Festgeld

Nummer eins beim einjährigen Festgeld ist die Crédit Agricole. Sie zahlt 1,77 Prozentauf bis zu 500.000 Euro. Auf Platz zwei liegt nun die Deniz Bank, die Sparern 1,60 Prozent bietet.

Platz drei hat mit 1,50 Prozent Moneyou erobert. Dahinter folgen zwei Produkte der VTB-Bank. Das klassische Festgeldkonto mit 1,40 Prozent und das Angebot „Duo“ mit 1,35 Prozent.                                    Quelle: Focus Online