Wolfgang Hawly

Ifo-Chef Hans-Werner Sinn will das gesetzliche Renteneintrittsalter abschaffen

Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat sich für die Abschaffung des gesetzlichen Renteneintrittsalters in Deutschland ausgesprochen.

„Die Politik sollte ernsthaft darüber nachdenken, die feste Altersgrenze für die Beendigung des Arbeitslebens vollständig aufzuheben und gegenüber dem Arbeitgeber einen Rechtsanspruch auf Fortsetzung des Beschäftigungsverhältnisses zu gleichen Bedingungen zu ermöglichen“, fordert Sinn in einem Gastbeitrag für die „WirtschaftsWoche“.

Darin sieht der Ökonom die Chance, dass ältere Facharbeiter länger arbeiten. „Wer diese Option wählt, erhält seine Rente später“, schreibt Sinn. Dadurch könnten Arbeitnehmer ihre Rente aufstocken.

Rente mit 63 kritisiert Sinn als „Flop“

Die von der Bundesregierung eingeführte Rente mit 63 für langjährig Versicherte hält Sinn „volkswirtschaftlich gesehen für einen Flop. Leichtfertig hat die Politik eine unter der Kanzlerschaft von Gerhard Schröder mühsam erkämpfte Reform verfrühstückt.“ Zwar ließe sich das Rentenalter durchaus flexibler gestalten.

Sinn: „Man könnte durchaus eine Rente mit 63 oder 64 Jahren erlauben. Nur müssten die Rentenabschläge versicherungsmathematisch korrekt berechnet werden, damit der frühere Austritt den Staat kein Geld kostet.

Dazu müsste man für jedes Jahr, das ein Arbeitnehmer vor 65 in Rente geht, einen etwa doppelt so hohen Abschlag wie heute realisieren.“ Als Ausgleich für die höheren Abschläge sollten die Betroffenen die Möglichkeit erhalten, nach Belieben Geld hinzuzuverdienen, indem sie eine Teilzeitbeschäftigung oder volle Beschäftigung ausüben, obwohl sie schon Rente beziehen.

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