Russland am Abgrund! Rubelabsturz und Monsterinflation: Das letzte Gefecht der Bank of Russia
Der Rubel ist seit Jahresbeginn um 40 Prozent gefallen, Russlands Währungsreserven sind von 524 auf 420 Milliarden Dollar geschmolzen. Im Land grassiert die Inflation. Die russische Zentralbank steht vor ihrem finalen Gefecht.
Der Kontrast könnte kaum größer sein: Die russische Zentralbank residiert in einem palastartigen Bau im Zentrums Moskaus. Erster Eindruck: Stärke, Solidität, Macht.
In Wahrheit ist die Bank of Russia so machtlos wie lange nicht. Verzweifelt stemmt sie sich gegen den Verfall des Rubels. Die russische Währung verliert gegenüber Dollar und Euro immer mehr an Wert.
Zuletzt mussten Russen für einen Dollar bis zu 57,9 Rubel hinlegen, ein neuesRekordhoch. Auch der Euro kostet in Rubel gerechnet immer mehr. Im Tagesverlauf stieg er am Freitag um vier Prozent auf 72,14 Rubel – ebenfalls ein Rekordstand.
Seit Jahresbeginn hat der Rubel gegenüber Dollar etwa 70 Prozent und zum Euro mehr als 50 Prozent seines Wertes eingebüßt.
Gefährliche Zwickmühle
Um den russischen Währungsraum für Investoren attraktiver zu machen und damit den Rubelkurs zu stützen, hat die Notenbank mehrfach denLeitzinsangehoben. Am Donnerstag setzte sie den Referenzzins sogar um einen ganzen Prozentpunkt nach oben auf 10,5 Prozent.
Der Effekt:gleich null. Dafür steigen die Risiken.
Die Notenbank steckt in einerZwickmühle: Erhöht sie die Zinsen weiter, bremst sie Investitionen und Konsum. Unternimmt sie nichts, droht der Rubel weiter abzustürzen und die Inflationsrate noch höher zu steigen. Im November kletterte Teuerungsrate auf 9,1 Prozent – für Russlands Verbraucher eine große Belastung, sie müssen immer höhere Beträge für den täglichen Konsum aufwenden.
Quelle: Focus Online